Ausblick auf 2025 von Bürgermeister Matousek
Beim inzwischen dritten Frühjahrsempfang der Gemeinde Rosenberg am Sonntag, in der geschmückten Mehrzweckhalle Sindolsheim, gab Bürgermeister Ralph Matousek auch einen umfangreichen Ausblick in einige Themen welche die Gemeinde derzeit beschäftigt oder zukünftig beschäftigen wird, welche die Entwicklung der Gemeinde betreffen. Viele Rosenberger beunruhigt der Haushalt 2025, der mittelfristig geplante Schuldenstand und die damit verbundenen negativen Auswirkungen. Eigentlich, so der Bürgermeister war Rosenberg nie auf den sprichwörtlichen Rosen gebettet und musste jeden Cent immer zweimal umdrehen. Seit 2023 ist dies etwas anders. In diesem Jahr ist die Gemeinde Spitzenreiter bei der Steuerkraft pro Einwohner und dies zu einer Zeit wo der Magna-Standort massiv Arbeitsplätze abbaut und eine Werkschließung für 2026 angekündigt ist. Die Kehrseite der Medaille ist nun, dass die Gemeinde in diesem Jahr nicht 1 Million Kreisumlage sondern satte 2 Millionen Euro zahlen muss. Die derzeit zum Jahresbeginn vorhandene Rücklage wird sich zum Jahresende deutlich reduzieren, was auch so zu erwarten war. Aber hohe Investitionen stehen an, welche die Gemeinde fordern wird. Der hohe Gebäudebestand rutscht so langsam in eine Sanierung, sagte der Bürgermeister, der weiter darauf hinwies, dass der Ertragshaushalt in den kommenden Jahren ebenfalls kein positives Ergebnis schafft und eine weiter ansteigende Kreisumlage die Situation noch zusätzlich verschärft. Vor uns liegen aber Themen, denen sich die Gemeinde stellen muss, um sich für die Zukunft fit zu machen.
MOGENA Rosenberg – Heimat zukunftsfähig gestalten: Ja wir sind MOGENA Gemeinde, freute sich Bürgermeister Matousek und damit möchten wir, wie er sagte in allen Ortsteilen unsere Weiterentwicklung vorantreiben. Die ersten 8 Förderanträge wurden gestellt und nun 7 wurden mit einem Zuschuss in Gesamthöhe von 1.39 Millionen Euro bewilligt. Sein Dank galt Minister Peter Hauk für die Unterstützung. Diese Förderung sehe er, so Matousek als eine riesige Chance die Innenentwicklung in den Focus zu nehmen um die Lebensverhältnisse in den Ortsmitten zu verbessern. Er bat die Bürgerinnen und Bürger sich mit Projekten daran zu beteiligen und das Potential zu nutzen. Auch die Gemeinde will noch ein paar Themen in den Fokus nehmen, so soll noch in diesem Jahr eine Sanierung der Wohnung im Bürgerhaus Bronnacker erfolgen, wie auch die Sanierung eines Stegs in Sindolsheim oder auch den Hallensportboden in der Arno-Hagenbuch-Sporthalle, sowie das Heizungskonzept in der Mehrweckhalle in Sindolsheim.
Dorfgemeinschaftshaus Rosenberg: Mit der Bewilligung der Förderung aus dem ELR-Programm steht nun auch die Finanzierung für das Dorfgemeinschaftshaus. In unserem Hauptort in Rosenberg fehlt ein Versammlungsrum, um das bunte und vielfältige Leben einer Gemeinschaft stattfinden zu lassen. Das Haus soll mit nachwachsenden Rohstoffen errichtet werden und einen Saal für 199 Personen bieten. Ergänzt um Toiletten, einer kleinen Küche, einem Ausschank und einem Stuhllager. Die Investitionskosten liegen bei rund 2,1 Mio. Euro mit einer Förderung aus dem ELR-Programm mit 1 Mio Euro kann der Baustart nun erfolgen.
Feuerwehrgerätehaus: Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Rosenberg ist fast abgeschlossen und Ende April soll der Umzug stattfinden. Am 19. Und 20. Juli soll das neue Gerätehaus mit einem kleinen Festakt eingewiehen werden. Ebenso ist ein Tag der offenen Tür geplant. Auch diese Baumaßnahme von rund 2,8 Mio. Euro wird mit Landesmitteln von 1,1 Mio. Euro vom Land unterstützt. Die Fördermittel sind gut angelegt. Der Neubau sieht Umkleidemöglichkeiten für 50 Feuerwehrfrauen und - männer vor, eine zentrale Werkstatt, Kleiderkammer und Aufenthaltsraum. Erstmals wird es auch einen Jugendfeuerwehrraum geben. Auch für den Katastrophenschutz stehen erstmals Räume zur Verfügung, die als Lagezentrum bei einem Großschadensereignis nutzbar sind.
Mischgebiet „Im Teich“. Zu einer Gemeindeentwicklung gehört immer ein gewisser Blick in die Zukunft, sagte der Bürgermeister bei der Vorstellung des nächsten für die Gemeinde bedeutenden Projektes. Aktuell steht im Gewerbegebiet noch ein Baugrundstück mit einer Größe von 30 ar für die Bebauung zur Verfügung. Aus diesem Grund möchte die Gemeinde die Weichen für ein kleines Gewerbe- und Mischgebiet angrenzend an das bestehende Gewerbegebiet stellen. Dabei sollen 3 Gewerbe- sowie 9 Mischgebietsbauplätze entstehen, natürlich in Abstufung zum bestehenden Wohngebiet. Der Grunderwerb wurde zum größten Teil bereits vorgenommen. Das Verfahren ist in der ersten Anhörungsrunde. Die Erschließung ist dann der nächste Schritt, sobald die Rahmenbedingungen gegeben sind.
Erneuerbare Energien: Vor rund 5 Jahren wurde ein Kriterienkatalog für Freiflächen-PV-Anlagen mit der Bürgerschaft erstellt. Heute habe man bereits die vorgesehene Obergrenze von 30 ha sogar überschritten. Derzeit sind 23 Hektar am Netz, acht weitere Hektar kommen in Bronnacker noch im kommenden Jahr dazu. Mit den 4 Windrädern in Hirschlanden, der Biogasanlage und zahlreichen Dach-PV-Anlagen könne man mit Stolz sagen, dass die Gemeinde Rosenberg Vorreiter ist, denn es werden bereits heute 24 Giga-Watt grüner Strom bei einem Verbrauch von 27 GigaWatt verbraucht, wovon 23 Gigawatt Industriestrom sind. Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren nun auf fast jedem kommunalen Gebäude eine PV-Anlage gebaut. Weitere werden in den kommenden Tagen folgen.
Grundschule Rosenberg: Bildung und Betreuung sind seit Jahren ein großes Pflichtthema einer Gemeinde und natürlich ein Aushängeschild. Bürgermeister Matousek wünscht sich von der neuen Regierung eine ehrliche und durchdachte Politik. Die Baugenehmigung für die Sanierung der Grundschule und Erweiterung zu einer offenen Ganztagesgrundschule liegen vor. Was noch fehlt ist zum Teil die Finanzierung. Von insgesamt vier Förderanträgen wurden bisher zwei bewilligt. Eine Investition von 4,6 Mio. Euro ist ein großes Bauprojekt und stellt damit die größte Investition in der Gemeinde dar. Der Gesetzgeber beschließt, so der Bürgermeister und löst für die Gemeinde eine solche Investition aus, die bisher nicht im Fokus lag. Wenn der Gesetzgeber aber einen Start für das Jahr 2026 vorgibt, die Förderbescheide aber bis heute nicht vorliegen, dann ist dies frustrierend. Ohne eine auskömmliche Finanzierung werde er, so sagte Matousek, seine Gemeinde nicht in ein finanzielles Risiko stürzen. Während der 18- monatigen Bauphase geht der Schulbetrieb weiter und wird als Übergangslösung ausquartiert. Nach der Umbauphase wird man eine neue schöne Grundschule haben, ist sich Matousek sicher.
Abwasserbeseitigung: Dies ist ein weiteres Thema mit der sich die Gemeinde in Zukunft befassen wird. Sie ist im ländlichen Raum sehr schwierig. Die Kläranlage im Wiesental ist nunmehr 47 Jahre alt und das rechnerische Ergebnis zeigt, dass die Kläranlage vom Reinigungsvolumen zu klein ist. Ein Strukturgutachten hat die Situation sowohl in Rosenberg, in Altheim und auch in der Gemeinde Ahorn untersucht und empfiehlt einen Zusammenschluss der Kläranlagen und Neubau einer neuen Kläranlage in Rosenberg, was für das Jahr 2030 vorgesehen ist. Die kommunalen Gremien werden im Jahr 2025 die Entscheidungen dazu treffen. Die Baukosten belaufen sich auf rund 14 Millionen Euro.
Arbeitsplätze: Im letzten Punkt seines Berichtes richtete der Bürgermeister einen Blick auf die Schließung des Magna-Werkes. Zu einer gesunden Gemeindeentwicklung gehören auch Arbeitsplätze und die Schließung des Werkes erfolgt Ende 2026. Die Werkleitung bemüht sich um die Vermarktung des Standorts. Der ländliche Raum und damit Rosenberg braucht eine Zukunft, sagte Matousek abschließend und er habe den Wunsch an die Bundesregierung endlich wieder gute und verlässliche Rahmenbedingungen für den Standort Deutschland zu schaffen. Für seine beeindruckende Rede erhielt Bürgermeister Matousek viel Beifall der anwesenden Bürgerinnen und Bürger.