75 Jahre Erfahrung verlassen Gemeinderat - Konstituierende Sitzung
Einige neue Gesichter gibt es im Rosenberger Gemeinderat. Sechs erfahrene Ratsmitglieder kandidierten bei der jüngsten Wahl nicht mehr. Von einem Generationswechsel kann man aber nicht sprechen, denn das Durchschnittsalter verringerte sich nur geringfügig von bisher 49 auf rund 47 Jahre. Die Frauenquote wurde gesteigert: Die Hälfte der Ratsmitglieder ist nunmehr weiblich.
Die konstituierende Sitzung fand am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus Hirschlanden statt. Zunächst oblag dem alten Gemeinderat noch die letzte Aufgabe, in dem er festzustellen hatte, ob bei den neu und wiedergewählten Gemeinderatsmitgliedern Hinderungsgründe vorliegen, ins Gremium einzuziehen. Dem war nicht so, das Landratsamt hatte nach Prüfung die Gültigkeit des Ergebnisses der Kommunalwahl sowohl für den Gemeinderat als auch den Ortschaftsrat bestätigt.
In seiner Rede sagte Bürgermeister Ralph Matousek, dass auf den Tag genau fünf Jahre vergangen seien, seit verdiente Gemeinderäte verabschiedet wurden und am gleichen Tag der neue Gemeinderat eingesetzt wurde. In der Wahl im Juni traten sechs Kandidaten nicht mehr an, und sechs Personen wurden neu ins Gremium gewählt. An die Mitglieder des noch amtierenden Gemeinderats gewandt, sagte der Bürgermeister: „Heute liegen fünf gemeinsame Jahre hinter uns. Es waren die ersten fünf Jahre von mir als Bürgermeister in Rosenberg, die geprägt waren von einer konstruktiven Arbeit, sachlichen Beschlüssen und Entscheidungen, immer zum Wohl der Gemeinde.“ Man könne stolz auf das Erreichte sein. Trotz anfangs schwieriger Haushaltslage habe man doch in dieser Zeit vieles auf den Weg gebracht. In 52 Sitzungen wurden 306 öffentliche und 157 nichtöffentliche Punkte behandelt.
Er ging dann auf die wesentlichen Punkte der Arbeit in den vergangenen fünf Jahren ein. 2019 stellte man einen Kriterienkatalog für die geplanten Freiflächen-Fotovoltaikanlagen auf der Gemarkung auf. Die Baumaßnahme Ortsdurchfahrt Rosenberg wurde abgeschlossen. 2020 wurde u. a. der für die Feuerwehr wichtige Bedarfsplan erstellt. 2022 gab es u. a. die Feier zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde. Im vergangenen Jahr wurde erstmals ein Frühjahrsempfang durchgeführt und der Mogena-Prozess (Modellgemeinden Nachhaltige Strukturentwicklung) gestartet. Das Gremium befasste sich weiterhin mit der Fortschreibung des Regionalplans Windkraft und mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Rosenberg. Zudem wurde der Beschluss zur Erschließung der Baugebiete „Eichgarten“ und „Schindersacker“ getroffen. Die Modernisierung des Bauhofes erfolgte ebenfalls. 2024 wurde u. a. der Bauantrag zur Erweiterung der Grundschule auf den Weg gebracht. Derzeit wird ein Masterplan für die künftige Wasserversorgung erstellt, und die Erschließung der beiden Baugebiete „Eichgarten“ und „Schindersacker“ fertiggestellt. Die Investitionssumme der vergangenen fünf Jahre betrug, so der Bürgermeister, 7 Millionen Euro, was für die Gemeinde eine beeindruckende Leistungsbilanz bedeute.
75 Jahre Erfahrung
Auf zusammen 75 Jahre kommunalpolitische Erfahrung kommen die sechs bisherigen Ratsmitglieder, die von Bürgermeister Ralph Matousek verabschiedet wurden. Er würdigte die zum Wohle der Gemeinschaft geleistete Arbeit, dankte für ihr Engagement und die stets konstruktive Zusammenarbeit. Caroline Maile, Heiko Hoßfeld sowie Lisa Beckmann gehörten dem Gremium fünf Jahre an. Nach zehnjähriger Mitarbeit im Gemeinderat wurde Lukas Haas verabschiedet. An Katrin Weimer gewandt, die dem Gemeinderat 20 Jahre angehörte, sagte Matousek, dass sie von den Rosenbergern aufgrund ihrer Verwaltungserfahrung in den Gemeinderat gewählt worden sei. Im Gemeinderat sei sie eine Wortführerin gewesen und habe stets ihre Meinung vertreten.
Jürgen Arnold war der „Oldi“ im Gemeinderat, der diesem 30 Jahre angehörte. „Er hatte damit ein großes Hintergrundwissen“, sagte Matousek. In 30 Jahren erlebe man aber auch die einzelnen Hochs und Tiefs in der Gemeindepolitik. In der Vergangenheit gab es auch Themen mit einem großen Diskussionsgehalt. In seiner Zeit hatte er drei Bürgermeister kennengelernt. „Er hat immer seine Meinung mit eingebracht, auch mal eine andere Sichtweise gewürdigt. Von der Verwaltung wurde er immer geschätzt und wird ihr in Zukunft fehlen.“
Allen verabschiedeten Gemeinderäten überreichte der Bürgermeister die Entlassungsurkunde und ein Geschenk der Gemeinde. Zudem wurden Lukas Haas, Katrin Weimer, Jürgen Arnold, Ulrich Herrmann und Susanne Grimm mit der Ehrennadel des Gemeindetags ausgezeichnet. Alle verabschiedeten Räte hätten, so der Bürgermeister, eine sehr gute Arbeit geleistet und dazu beigetragen, dass sich die Gemeinde in den letzten fünf Jahren sehr gut weiterentwickelt hat, was man an den derzeitigen Bauprojekten deutlich sehen könne.
Anschließend richtete sich der Fokus auf den neuen Gemeinderat. Wie Matousek sagte, möchte er für die künftige Arbeit im Gremium vor allem die neu gewählten Gemeinderäte bitten, die bisher sehr konstruktive und sachliche Gemeinderatsarbeit auch in den kommenden Jahren fortzusetzen. Die Gemeinde stehe in den nächsten Jahren vor großen Aufgaben, wie unter anderem dem Umbau der Grundschule, der Neuordnung der Abwasserversorgung oder der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen.
Verpflichtung der Gemeinderäte
Dann nahm Matousek die Verpflichtung der neu und wiedergewählten Gemeinderäte vor. Es folgte die Wahl der Stellvertreter des Bürgermeisters. Einstimmig wählte das neue Gremium Susanne Grimm als erste BürgermeisterStellvertreterin und Ullrich Herrmann zum zweiten Bürgermeister-Stellvertreter. Beide hatten dieses Amt schon in den letzten fünf Jahren inne.
Die in den Ortschaftsratssitzungen zur Wahl vorgeschlagenen Ortsvorsteher wurden vom Gremium einstimmig gewählt und anschließend durch Bürgermeister Matousek vereidigt: Für den Ortsteil Rosenberg Sven Baumann, Stellvertreterin Sabrina Körner-Killian; für den Ortsteil Hirschlanden Martin Herrmann, Stellvertreter Johannes Lauer sowie Mario Keller; für den Ortsteil Sindolsheim Sandra Zich, Stellvertreter Uwe Schwendemann; und für den Ortsteil Bronnacker Annika Thier, Stellvertreterin Lisa-Marie Rüttenauer.